Radioübertragung in Echtzeit mit LTE und BONDIX®
Wenn keine milliSekunde fehlen darf - mobile Radioübertragung in Echtzeit ohne Chance für Puffer
FTS-Hennig Antennen, BONDIX® Leitungsbündelung und ein Starlink-System im starken Verbund
Moderne mobile Broadcast-Übertragung als bezahlbares Vorbild für alle, die mobil schnell und sicher online sein müssen.
Eine Woche Tour durch den Heimatstaat von FTS-Hennig. Der erste private sächsische Radiosender RADIO PSR schickt sein mehrfach mit dem deutschen Radiopreis prämiertes Morning-Show-Team auf Tour durch Sachsen, um die freiwilligen Feuerwehr zu unterstützen und aus deren Feuerwachen live zu senden. Wenn es nicht nur um eine Zuschaltung ins Programm geht, sondern die Hauptakteure “draussen sind” ist besondere Sorgfalt geboten.
Da sämtliche Moderationen von diversen Orten auf Audioelemente die aus dem Funkhaus gefahren werden treffen, ist kein Zeit für Puffer oder Latenzen in der Leitung wie sie bei Audio- und Videostreams sonst üblich sind.
Ungewünschte Pausen zwischen Wort und Musik im Programm wären die Folge
Hoher Datendurchsatz spielt dabei eine untergeordnete Rolle, aber mehrere Systeme müssen lückenlos und mit minimaler Latenz arbeiten. Das Herzstück ist eine doppelt aufgelegte bidirektionale Audio-Codec-Verbindung, dazu eine sekundengenau Liveansicht des Sendeplanes, eine Video-Kommando-Verbindung, ein file-based-Austausch per VPN und Microsoft Teams. Und das alles ohne exklusive Standleitung, deren Kosten für 1-Tageseinsätze nicht im Verhältnis stehen.
WAN-Bonding von BONDIX®
Die typischen Sicherheitsmechanismen Failover oder Load Balancing waren den verantwortlichen Kollegen nach Erfahrungen aus den Tour-Vorjahren nicht mehr sicher genug.
So wurde die Tour zu einem Paradebeispiel für WAN-Bonding aus Deutschland.
Eine im Sendetruck verbaute, von FTS Hennig ebenfalls vertriebene LTE Router Teltontika RUTX12 als Herzstück bekam per Software-Installation das WAN-Bonding von BONDIX®.
Ein Backup bestehend aus RUTX12 und ein 5G Router RUTX50 blieben ohne Einsatz.
2 LTE Leitungen direkt im Dual-Modem Modul der RUTx12 wurden mit zwei Complete all 5G Antennen oder wahlweise der fest installierten FTS Complete Car Dachantenne so “nah” wie möglich an die Mobilfunkmasten gebracht. Des Weiteren wurde das jeweilig vorhandene lokale LAN des anliegenden DSLers kabelgebunden zu einem weiteren WAN.
Sämtliche Komponenten mit Internetzugang im Außenstudio und der Regie, die in den Vorjahren jeweils einzelne eigene Leitungen erhielten, wurden in einem zentralen kabelgebundenen LAN per Bondix® online gebracht.
Ein gelungenes Feature des Bondix System sind dabei Quality of Service Rules, die den besonders Latenz Kritischen Audio-Codecs maximale Priorität zugestanden. Dazu kam eine Packet-Duplication des gesamten Datenverkehrs zwischen Übertragungsort und BONDIX-Rechenzentrum.
Starlink als 2.Part
Relativ kurzfristig kam noch ein Starlink High Performance Set als Teststellung von tividoo, einem deutschen managed Service Provider für Starlink mit ins Tour-Set.
Nach und nach wurde das System, nachdem es zunächst stand-alone, außerhalb der Bondix-Bündelung, für einzelne nicht direkt senderelevante Anwendungen den Internetzugang stellte auf die zentrale RUTX12 und ins Bondix-System eingebunden.
Das Starlink High-Performance System ist grundlegend anders strukturiert als die Consumer-Starlinks.
Zwischen dem Dish und dem Netzteil kommt ein 7m CAT7 Kabel, das auf beiden Seiten Starlink eigene Steckverbinder hat. Vom Netzteil geht es mit einem hauseigenen Kabel auf den Starlink WiFi-Router. Von hier gibt es keine Option mehr, drahtgebunden auf ein WAN der RUTX12 zu gehen.
Es bleibt nur die Alternativ-Option den Ausgang am Netzteil, der für die Verbindung zum Router gedacht ist, stattdessen für das mitgelieferte Kabel welches auf RJ45 endet, zu nutzen.
Damit geht es zwar direkt plug and play ins WAN der RUTX12, aber man verliert die Option die Starlink-Handy App direkt im Starlink WLAN zu haben, um sämtliche Performance- und Störungsdaten einsehen zu können. Zumindest sobald BONDIX aktiviert wird. Dann kann die App nicht mehr auf die Starlink-Daten zugreifen.
Im Stand-Alone Test des Starlinks machten sich die typischen kurzen Aussetzer einer Starlink Verbindung auch tatsächlich auf den Hardware Codecs durch kurze Aussetzer aller paar Minuten bemerkbar. Hier fällt nochmal besonders auf, dass die (nahezu) Echtzeit-Anwendung ohne Pufferoption nicht durchlaufen.
Aus diesem Grund wurde das Starlink zunächst erst einmal als drahtloses Interface per WAN over WiFi eingebunden. Im Sinne der Latenz und Ausfallsicherheit nicht optimal, aber für diesen Test ein Kompromiss. In Kombination mit den LTE-Leitungen dennoch so sicher, dass das anliegende WAN des Vor-Ort-DSLs im BONDIX nur auf Backup geschaltet wurde und die letzte Sendung der Tour so ausfallfrei kabellos produziert wurde.
Projektleiter Martin Lobst mit seinem Resume: "Dank den FTS Hennig Antennen und den einzigen Antennenkabeln dazu, denen wir wirklich vertrauen, haben wir bereits auf 95% unserer Produktionen stabile Leitungen. Aber mit BONDIX gehen wir zukünftig noch sicherer und werden noch weitere LTE-Leitungen zusätzlich zu den beiden On-Board Modems der RUTX12 als WAN einbinden. Für Standorte mit großen Entfernungen zu den nächsten Masten oder sehr große Menschenansammlungen wissen wir jetzt, dass Starlink eine handelbare must-have Ergänzung ist. Aber wir werden es wahrscheinlich nie stand-alone einsetzen, sondern immer im neuen dynamischen Trio mit FTS-Antennen für LTE/5G und BONDIX®".
Die beiden Moderatoren senden den Wetterbericht von einer Drehleiter in 20m Höhe.
UHF-Antennen für die Audioanbindungen sorgen für die Verbindung von/zur Regie. Zwei FTS Complete All 5G Antennen und Starlink im WAN-Bonding senden das Signal per WAN-Bonding ins Funkhaus.
Wir danken Martin Lobst für den ausführlichen Technikbericht von den PSR Sachsenmeisterschaften. In 2023 haben wir die erste Technik an die VISIX Group geliefert. Lesen Sie hier.
Wir freuen uns auf eine weitere spannende Zusammenarbeit. Im übrigen, unsere Stadt Großenhain hat gewonnen. Herzlichen Glückwunsch.
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